Ratgeber der Feuerwehr Seulberg
So glanzvoll und faszinierend der Silvesterbrauch auch ist, so groß sind die Gefahren, die von Feuerwerk, Böllern und offener Flamme ausgehen. Für Feuerwehren und Rettungsdienste gehört die Silvesternacht zu den einsatzreichsten Zeiten des Jahres.
Besonders Kinder sind gefährdet: Jedes Jahr endet die Silvesternacht für viele Kinder und Erwachsene in der Notaufnahme. Leichtsinniger Umgang mit Feuerwerkskörpern ist eine der häufigsten Unfallursachen – deshalb ist Aufklärung und umsichtiges Verhalten besonders wichtig.
Eltern sollten ihre Kinder niemals unbeaufsichtigt Feuerwerkskörper zünden lassen und sie frühzeitig für die Gefahren sensibilisieren, die von Böllern und Raketen ausgehen. Ein striktes Knallverbot stößt bei Kindern meist auf Unverständnis – deshalb sind klare Regeln und eine gute Vorbereitung der beste Weg zu einem sicheren Jahreswechsel.
Quelle: freepik / Symbolbild
Geprüftes Feuerwerk ist mit einer Registriernummer und einem CE-Zeichen gekennzeichnet. Die Nummer enthält unter anderem die Kennnummer der Prüfstelle, die den Feuerwerkskörper geprüft hat.
In Deutschland prüft unter anderem die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) Feuerwerk (Kennnummer 0589). Ein Beispiel: 0589 – F2 – 1254 – F2 steht für Feuerwerk der Kategorie 2, die Zahl ist eine fortlaufende Registriernummer.
Feuerwerk sollte stets kühl und trocken gelagert werden – nicht auf Heizkörpern, Heizleitungen oder in der Nähe von offenen Flammen.
Für Feuerwerk der Kategorie F2 ist ein Mindestabstand von 8 Metern einzuhalten. Feuerwerk darf nur im Freien und niemals in geschlossenen Räumen verwendet werden.
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Illegale oder nicht zugelassene Feuerwerkskörper enthalten häufig deutlich stärker reagierende Blitzknallsätze oder nicht geprüfte Füllstoffe. Es ist oft nicht gewährleistet, dass zwischen Anzünden und Explosion genügend Zeit bleibt, um einen sicheren Abstand zu erreichen.
Das Zünden solcher Knallkörper in der Hand oder in unmittelbarer Nähe zum Körper kann zu schwersten Verletzungen an Händen, Gesicht und Gehör führen.
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Auch ohne großes Feuerwerk vor der Haustür lauern in der Wohnung zahlreiche Brandgefahren: Tischfeuerwerk, Bleigießen (bzw. alternative Gießspiele), Fondue und Raclette werden häufig mit offenem Feuer betrieben – dazu kommen üppige Dekorationen aus Papier, Luftschlangen und Konfetti.
Schon ein Funke oder eine vergessene Kerze kann ausreichen, um einen Zimmerbrand auszulösen. Mit ein paar einfachen Maßnahmen lässt sich das Risiko deutlich reduzieren.
Auf Balkon oder Terrasse sammeln sich im Laufe des Jahres oft viele Dinge an: Gartenmöbel, leere Kisten, Zeitungsstapel oder der ausgediente Weihnachtsbaum. Gerade in der Silvesternacht sind diese Gegenstände ein erhebliches Brandrisiko.
Fehlgeleitete oder sogar gezielt auf Balkone geschossene Böller können dort abgelegte, leicht brennbare Materialien entzünden. Ein solcher Brand kann sich schnell auf Fassade und Wohnung ausbreiten.
Entfernen Sie daher rechtzeitig brennbare Gegenstände von Balkonen, Terrassen und aus Hauseingängen und halten Sie Fenster und Türen in der Silvesternacht möglichst geschlossen.
Versuchen Sie den Brand nur dann selbst zu löschen, wenn dies ohne Eigengefährdung möglich ist.
Notruf 112
Im Notfall zählt jede Sekunde.
Zögern Sie nicht, im Brand- oder Notfall die 112 zu wählen. Machen Sie möglichst präzise Angaben zu Ort, Art und Ausmaß des Ereignisses und warten Sie auf Rückfragen der Leitstelle.
Viele weitere Informationen rund um Feuerwerk, Brandschutz und sicheres Feiern an Silvester finden Sie bei der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) sowie beim Deutschen Feuerwehrverband (DFV).
Fotos und Text: Feuerwehr Seulberg, Deutscher Feuerwehrverband, BAM