Nach Osterfeuer zum Löscheinsatz

Für die Seulberger Feuerwehr war es wohl ein Wechselbad der Gefühle, was sich an Ostern abspielte. Erst das grandiose Osterfeuer, das die Feuerwehrleute auf dem Gelände des ehemaligen Obst- und Gartenbauvereins entzündeten. Danach musste man zu einem Einsatz ausrücken, um einen Brand zu löschen. Aber der Reihe nach.

 

Bereits am späten Nachmittag strömten die Seulberger auf das Gartengrundstück, um zu verfolgen, wie der aufgeschichtete Holzstapel in Brand gesetzt wurde. Beim Obst- und Gartenbauverein, nunmehr Teil des Heimatvereins Seulberg, hatte man sich entschieden, das diesjährige Feuer bereits um 17 Uhr zu entzünden, damit auch Familien mit kleineren Kindern etwas davon haben. Offenbar eine gute Idee, denn der Andrang war riesig.

 

Beim letzten Osterfeuer seien es etwa 400 Besucher gewesen, sagen die Organisatoren. Schon kurz nach Beginn dürfte aber die Besucherzahl des vergangenen Jahres längst erreicht gewesen sein. Kinder jeden Alters freuten sich am Stockbrotrösten, ausgerichtet von der Jugend- und Minifeuerwehr, und natürlich am großen Feuer. Für das Stockbrot haben die Betreuer eigens fünf Kilo Teig beim Bäcker vorbereiten lassen, schnell musste Nachschub geholt werden.

 

Anschließend strömten alle zum Feuer, das mit dem kirchlichen Segen versehen wurde. Hier werde über Vereinsgrenzen hinweg gefeiert und vor allen Dingen gemeinsam, sagte Pfarrer Thomas Krenski und erinnerte an die Tradition des Osterfeuers, das böse Geister vertreiben soll – in Seulberg unter anderem den bösen Geist des dummen Gebabbels, fand Krenski.

 

Als Protestant segne er eigentlich nur Menschen, keine Dinge; aber irgendwie wirke Feuer schließlich auch lebendig, und Krenski fand die richtigen Worte für die Feier des wiedergekehrten Lebens. „Dieses Feuer entzünde in uns eine Leidenschaft für den Frieden“, wünschte er der Gemeinschaft, es solle den Hass verbrennen, die Angst vertreiben und den Trauernden leuchten.

 

Die Freiwillige Feuerwehr organisierte auch dieses zweite Seulberger Osterfeuer, Kuchenspenden fanden schnell Abnehmer, am Grill und bei den Getränken war ständig für Nachschub gesorgt. Gefühlt der ganze Ort war auf den Beinen für diesen besonderen Nachmittag, die Ausrichtung als Familienfest hatte offenbar den richtigen Nerv getroffen.

 

Am Abend holte die Feuerwehr wieder der Alltag ein. Nach der „sehr erfolgreichen Osterfeuer-Veranstaltung“ mussten die Seulberger Einsatzkräfte direkt vom Abbau zu zwei Einsätzen ausrücken. Zunächst wurde man um 22.06 Uhr zu einer Notfalltüröffnung alarmiert. Kurz nach Rückkehr gleich der zweite Einsatz.

 

Um 22.45 Uhr brannten auf dem Parkplatz am Houiller Platz zwei Papiercontainer. Ein Trupp unter Atemschutz löschte den Brand und öffnete die Container anschließend zur Kontrolle mit der Wärmebildkamera. Die Polizei übernahm die Ermittlungen und leitete noch am selben Abend im Umkreis des Brandes direkt eine Fahndung ein. Es war bereits der zweite Vorfall dieser Art innerhalb kurzer Zeit. Der letzte Brand an dieser Stelle war erst vergangenen Donnerstag zu einer ähnlichen Uhrzeit, um 22 Uhr, als ein Papiercontainer in Flammen stand.