Wassermassen und ein Blitzeinschlag

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Unwetter führt zu vielen Feuerwehreinsätzen – Kletterwald-Besucher im Krankenhaus untersucht

Von den heftigen Regenfällen und dem Gewitter am Mittwochabend hat auch Friedrichsdorf einiges abbekommen. Erkennbar an den insgesamt 18 Einsätzen, zu denen die Feuerwehren der Stadt gerufen wurden. Am spektakulärsten war jedoch, zumindest auf dem Papier, ein Vorfall im Kletterwald. In der Anlage am Rande des Hardtwalds in Seulberg waren am Mittwochnachmittag sechs Besucher von dem Gewitter überrascht worden.

 

Wie die Polizei in Wiesbaden mitteilte, war die Gruppe gerade drauf und dran, den Kletterwald zu verlassen, als ein Blitz in der Nähe einschlug. Ohne Hilfe konnten die Besucher aus den Klettervorrichtungen in den Bäumen herabsteigen. Sie wurden vorsorglich per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht, weil sie über Kribbeln in Händen und Füßen geklagt hatten. In der Klinik sollten sie anschließend durchgecheckt werden.

 

Am selben Abend sagte ein Mitarbeiter des Kletterparks auf Anfrage von Radio FFH, dass die Lage noch unklar sei und dass bisher keine Blitzeinschlagsspuren gefunden worden seien. Am gestrigen Donnerstag erklärte dann die Polizei, dass es bei den betroffenen Personen keine Hinweise auf Verletzungen gegeben habe.

 

Umso heftiger waren die übrigen Auswirkungen des Unwetters im Stadtgebiet. Die Bandbreite reichte von Wasser im Keller, Straße unter Wasser und Gulli verstopft bis zu Wasser durch die Decke eingedrungen, sagt Stadtbrandinspektor Ulrich Neeb. Zwischen 16.19 Uhr und 21.25 Uhr mussten die vier Wehren der Stadt zu 18 Einsätzen ausrücken. Unter erschwerten Bedingungen angesichts der meteorologischen Verhältnisse. „Teilweise haben wir die Drehleiter nicht ausgefahren aus Angst vor einem Blitzeinschlag“, sagt Neeb.

 

Die erste Aktion der Rettungskräfte betraf die Grabenstraße in Seulberg. Keller unter Wasser, „wie in den meisten Fällen“, erklärt Neeb. Auch in der Haingrabenstraße in Burgholzhausen war man gefordert. Eine Baugrube war vollgelaufen und drückte in die Hauswand hinein. Überhaupt seien Burgholzhausen und Seulberg die Schwerpunktgebiete an diesem Tag gewesen, sagt der Stadtbrandinspektor.

 

Aber auch andernorts herrschte Handlungsbedarf. Besonders aufwendig war ein Einsatz gegen 19.32 Uhr im Gewerbegebiet Max-Planck-Straße. Dort konnte eine Dachentwässerung der Firma Takko die Regenmassen nicht mehr abführen. Zudem war die Dachhaut gerissen. Das führte dazu, dass Wasser unter die Zwischendecke floss. Dazu musste abgeklärt werden, ob die Decke das Gewicht aufnehmen konnte oder Einsturzgefahr bestand. Man zog einen Statiker hinzu, der aber Entwarnung gab: Das Gebäude ist weiter benutzbar.

 

Der letzte Einsatz führte die Feuerwehr Mitte gegen 21.25 Uhr in die Kernstadt. In einem Haus beim Institut Garnier stand ein Heizungsraum 30 Zentimeter unter Wasser. Danach war der Marathon an diesem nassen Tag zu Ende. Acht Fahrzeuge mit 52 Kräften hatten die ganze Zeit alle Hände voll zu tun. Um die Einsätze besser zu koordinieren, hatte die Feuerwehr ihre Nebenleitstelle „Florian Friedrichsdorf“ aktiviert. Diese sammelte alle Fälle und gab sie an die Kräfte weiter. Auch die Bürger konnten sich dorthin wenden.